Bader, Schwester, Hebamme: Schröpfköpfe und Hochfrequenzstrahl-Apparat in der Alltagspraxis nicht-ärztlicher Heilberufe
DOI:
https://doi.org/10.25974/enhe2021-9enSchlagworte:
20th Century, Bader, Hebammen, Hochfrequenzstrahlapparat, Material Culture, Objektforschung, Physikalische Therapie, SchröpfglasAbstract
Der Beitrag untersucht den pflegegeschichtlichen Hintergrund zweier Objekte, die als Zufallsfund auf dem Dachboden einer Familie aufgetaucht sind, zu deren Vorfahren eine Hebamme und eine Krankenschwester gehören. Es handelt sich bei den Objekten aus dem Behandlungsalltag dieser zwei Frauen um ein Set Schröpfköpfe und einen sogenannten Hochfrequenzstrahlapparat. Letzterer wurde bislang in der Forschung hauptsächlich als ein Lifstyle-Produkt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dessen Wunsch nach gesundheitlicher Selbstversorgung dargestellt. Der Beitrag zeigt nun anhand von Aussagen aus den Familien der Behandelnden, dass die Behandlung mit Schröpfköpfen wie auch die mit dem HFS-Apparat bis in die 1950er Jahre hinein Teil der (ärztlich verordneten) physikalischen Therapie war. Es wird sichtbar, dass die Grenzen zwischen den Behandlungspraktiken nicht-ärztlicher Heilberufe wie Hebammen, Krankenschwestern und Badern nicht scharf zu ziehen sind. Für die zukünftige Forschung zu medizingeschichtlichen Objekten gibt dieses Ergebnis den methodischen Impuls, bei der Quellenarbeit nicht vorschnell beschränkende Zuordnungen zu einzelnen Heilberufen vorzunehmen.Downloads
Veröffentlicht
2022-01-20
Ausgabe
Rubrik
Lost and Found
Lizenz
Copyright (c) 2022 European Journal for Nursing History and Ethics

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.